Einen Einblick in die jüngste Vergangenheit Deutschlands hat den Schülerinnen und Schülern der Qualifikationsphase 2 der DDR-Zeitzeuge Michael Wildt am Freitag (08.02.2013) gegeben. Sein Vortrag war eingebettet in ein zweitägiges Projekt, innerhalb dessen die Geschichtskurse der Q2 ihr Wissen über die Geschichte der DDR in Vorbereitung auf ihr Abitur vertiefen sollten.
Jugend vom System geprägt
Der Referent, der in der DDR aufgewachsen ist, dessen Jugend und Werdegang von dem kommunistischen System geprägt wurde, führte den Schülerinnen und Schülern eine andere Welt, in der Freiheit offensichtlich ein Fremdwort war, eindrucksvoll vor. Er berichtete von den repressiven Kontrollmechanismen der Stasi, die das Leben vieler Menschen in der DDR im Griff hatte, aber auch von der Rebellion, die dieser entgegengesetzt wurde.
Michael Wildt, der sich ehrenamtlich für die Aufarbeitung der DDR-Geschichte einsetzt, schilderte, wie er Teil der aktiven Widerstandsbewegung um die Nikolaikirche wurde, wie er sich Montag für Montag mit vielen anderen zu Friedensgebeten einfand, um einen christlich motivierten Widerstand zu demonstrieren.
Projektarbeit am Samstag
Der lebendige Vortrag des Zeitzeugens bildete eine gute Grundlage für den Projekttag, der am Samstag (09.02.2013) stattfand. Aufgabe für die Schülerinnen und Schüler war es, historisches Wissen über die DDR und ihre gesellschaftlichen Bedingungen zu sammeln. Zusammengetragen wurden die Ergebnisse in einer kleinen Ausstellung im Forum, die schließlich von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht werden konnte.
Insgesamt ist dieses Projekt, ermöglicht durch die Konrad-Adenauer-Stiftung, eine gute Ausgangsposition, um einen Einblick in eine neue historische Etappe Deutschlands zu gewinnen. Besonders gut war, dass die Schülerinnen und Schüler diesen aus der Perspektive eines Zeitzeugens, der die ehemalige DDR hautnah miterlebt hat, gewinnen konnten und ihr Wissen nicht nur aus Geschichtsbüchern schöpfen mussten.
