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Röntgen, Ü-Ei und Anoden

(Berühren für Vorschau)

Die Exkursion des Physik-Grundkurses der Q2 zum Röntgenmuseum in Remscheid – Fabian Claußmeyer und Richard Ellerkmann aus dem Kurs von Herrn Natus wagen einen humorigen Rückblick auf den Tag:

Unsere Reise zum Röntgenlabor begann pünktlich um 07.45 Uhr am Dortmunder Hauptbahnhof. Der Physikkurs von Herrn Natus wartete gemeinsam mit Frau Christian, die uns heute auf unserem Ausflug begleiteten sollte, in der Eingangshalle.

Mit guter Laune gewappnet betrat der Physik Kurs von Herrn Natus gemeinsam Gleis 6, wo uns schon der erste Schock des Tages überkam: Die S-Bahn fuhr anscheinend doch von Gleis 7. Im Gleichschritt marschierten wir voller Vorfreude auf die spannenden Experimente, die die Exkursion uns noch bringen würde, zu Gleis 7. Nachdem wir 20 Minuten in der Kälte froren, kam die Deutsche Bahn wider Erwarten tatsächlich am Bahnhof an.

Als wir nun in Wuppertal umsteigen mussten, erwartete uns schon gleich Schock Nummer 2: Alle Züge Richtung Remscheid sollten seit dem Morgen ausfallen und durch Schienenersatzverkehr ersetzt werden. Herrn Natus glaubte fest daran, dass die Bahn doch noch kommen würde – und wie immer behielt er Recht. Der Zug fuhr tatsächlich ein und wir kamen ohne den Verlust von Mitschülern in Remscheid an.

Im Museum erwarteten uns zwei gemütliche Sessel, an denen iMacs angebracht waren, von denen die Schüler zu schwärmen begannen. Auf die Antwort zur Frage, wann die Schule wohl solche Gerätschaften anschaffen möge, wurden wir auf unbestimmte Zeit vertröstet.

Nach der doch recht ereignisreichen Anreise wurde es nun fachlich. Zwei Etagen über unseren geliebten Sesseln befand sich das Knowhow jahrzehntelanger physikalischer Elementarforschung. Mit großen Augen betrachtete der Physikkurs das Vermächtnis des Remscheider Nobelpreisträgers Wilhelm Conrad Röntgen in der Erscheinung eines hochmodernen Schülerlabors, ausgestattet mit zahlreichen Phywe X-Ray XR 4.0 Vollschutz-Röntgengeräten.

Von der Neugier angetrieben, experimentierten wir an vier verschiedenen Stationen. An der ersten Station führten wir eine Materialanalyse mittels einer Röntgenfluoreszenzanalyse durch. Nachdem wir anhand eines Bleiblechs und einer ausführlichen Bedienungsanleitung das Gerät studierten, wurden nun eigene Utensilien unter die Lupe genommen. Wir stellten fest, dass der Schlüsselanhänger von Herrn Natus signifikante Spuren von Arsen enthielt. Nun stellte sich die Frage, ob wir zu unfähig waren, die Geräte zu bedienen, oder ob Herrn Natus ein Nebengewerbe im Bereich des Auftragsmordes betrieb. Ratlos und ein wenig besorgt zurückgelassen, widmeten wir uns gleich dem nächsten Exponat. Es handelte sich um den edlen Füllfederhalter eines Mitschülers. Auf die Ungeschicklichkeit eines anderen Mitschülers hin betonte dieser: „Pass auf, der ist aus Gold!“ Die Röntgenfluoreszenzanalyse belehrte uns jedoch eines Besseren! Er war aus Blei! Und da soll mal einer sagen, Physik wäre nutzlos.

An der nächsten Station konnten wir Röntgenbilder kleiner technischer Objekte aufnehmen. Es bleibt anzumerken, dass die iPhones von Apple eine sehr gute Verarbeitungsqualität aufweisen.

An der dritten Station konnten wir anschließend mittels Computertomographie den Inhalt eines Überraschungseis erkunden. Wir mussten dafür das Gerät zunächst eichen und anschließend ein 2D-Röntgen durchführen. Nachdem dies erledigt war, konnten wir auch ein 3D-Röntgen durchführen, da innerhalb des Vollschutz-Röntgengerätes eine drehbare Platte aufzufinden war. Innerhalb des Ü-Eis befand sich ein Frosch.

Nun ging es weiter zur letzten Station. Dabei behandelten wir die Thematik der Röntgenspektroskopie. Dieses Experiment führten wir bereits im Unterricht durch. Dadurch, dass wir eine Wolframanode verwendeten, erzielten wir jedoch genauere Ergebnisse als im Experiment zuvor. Kurz erklärt lief das Experiment wie folgt ab: Durch eine Heizspannung emittiert der glühende Draht Elektronen, die durch Beschleunigungsspannung zur Anode beschleunigt werden. Diese Elektronen werden durch die Anode abgebremst, sodass Röntgenstrahlung frei wird, die anschließend gemessen wird.

An dieser Stelle wollen wir darauf verweisen, dass sich die Reise aus unserer Sicht bereits gelohnt hat. Wir empfehlen auch zukünftigen Physikkursen und Physiklehrern, diesen Ausflug zu unternehmen.

Als kleinen Bonus bekamen wir noch eine Führung des ehemaligen Leiter des Röntgenmuseums. Dieser ist ein hochdekorierter Röntgenexperte, der nach eigenen Aussagen des Öfteren von der Bundesregierung konsultiert werde und zu unserer Überraschung doch auch noch Zeit für eine Schülergruppe in seinem Kalender fand.

Er führte uns durch das Museum und erzählte uns dabei vom bewegten Leben des Wilhelm Conrad Röntgen, dem Sohn eines erfolgreichen Tuchhändlers, der sich aufständisch gegen die bis dahin etablierte Wissenschaft wandte. Er zeigte uns ehemalige Zahnarztpraxen, Verletzungen die durch Röntgen entstehen können, ehemalige Computertomographen und bescherte uns einen guten Einblick in die Vergangenheit der Röntgenforschung. Erschreckenderweise machte er uns durch einige Geräte deutlich, wie verseucht die Luft um uns herum eigentlich ist. Zusätzlich wissen wir nun auch, dass es in Mathematik keinen Nobelpreis gibt, da sich Alfred Nobel mit seiner ehemaligen Gefährtin, einer Mathematikerin, verstritten hatte. Zum Abschluss erzählte uns unser Guide auch, dass er für einen Sicherheitstest bereit erfolgreich eine Waffe durch die Flughafenkontrolle geschmuggelt habe. Mit dieser Erfahrung fliegen wir ab jetzt sehr viel lieber in den Urlaub!

Wir bedanken uns für die lustigen Jahre mit Herrn Natus in der Oberstufe und hoffen, dass er seinen Humor nicht verliert.

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