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Interview mit dem Schulleiter Christoph Weishaupt

(Berühren für Vorschau)


Wie lange sind Sie schon an der Schule?

Christoph Weishaupt: „Seit Beginn des Schuljahres 1991/1992 unterrichte ich am Mallinckrodt-Gymnasium. Und ich bin – ungelogen – jeden Tag gerne hierhin gekommen.“

Warum haben Sie sich für das Mallinckrodt-Gymnasium entschieden?
Christoph Weishaupt: „Das Mallinckrodt-Gymnasium ist einfach eine tolle Schule. Da ist zunächst ihr besonderer Bildungs- und Erziehungsauftrag – eben der einer katholischen Schule. Ich kann mich sehr gut mit ihm identifizieren. Ferner schätze ich die Schülerschaft unserer Schule ungemein. Mit solchen Schülern kann man als Lehrer einfach sehr gut Unterricht machen. Auch die persönlichen Begegnungen mit den Schülern haben mir immer viel gegeben. Es ist für mich stets eine Freude, mit den Schülern zusammen zu sein. Außerdem fühle ich mich im Kollegium sehr wohl und auch die Elternschaft der Schule ist äußerst kooperativ und unterstützt die Schule, wo sie nur kann. Das Ganze findet dann auch noch in einem wirklich schönen und gut ausgestatteten Schulgebäude statt. Was kann man sich da in meinem Beruf noch mehr wünschen?“

Hat sich etwas in Ihrem privaten Leben durch Ihr neues Amt verändert?
Christoph Weishaupt: „Ja, ich arbeite jetzt noch ein bisschen mehr als zuvor. Schulleitertätigkeit und eigenes Familienleben miteinander zu vereinbaren, ist nicht ganz einfach.“

Hat sich das Verhältnis zu Ihren Kollegen verändert, seitdem Sie Direktor sind?
Christoph Weishaupt: „Dadurch, dass ich schon so lange am Mallinckrodt-Gymnasium bin, habe ich zu den Kollegen ein vertrauensvolles Verhältnis. Sie kennen mich als Person und ich kenne sie. Das ist zunächst einmal ein überaus großer Vorteil; denn gegenseitiges Vertrauen und Wertschätzung sind tragende Säulen für ein gutes und gedeihliches Miteinander. Natürlich bin ich jetzt „der Chef“ meiner Kollegen und muss in der Rolle des Schulleiters auch handeln, Anweisungen geben und ggf. Unangenehmes weitergeben. Ich habe aber das Gefühl, dass die Kollegen sehr genau wissen, wann ich in welcher Rolle auftrete, und dass Sie mir vertrauen.“

Wie sieht Ihre Arbeitsbelastung aus?
Christoph Weishaupt: „Der Arbeitsalltag ist sehr vielfältig – noch vielfältiger als ich dachte. Kein Tag ist wie der andere. Jeden Tag nimmt man sich bestimmte Dinge vor, die erledigt werden müssen, und dann kommen noch andere unvorhersehbar dazu. Aber darin liegt auch ein gewisser Reiz, eine gewisse Spannung. Vor allem kann man als Schulleiter die Schule noch mehr prägen als als Lehrer.“

Wie wollen Sie die Schule prägen?
Christoph Weishaupt: „Ganz wichtig ist mir, dass an unserer Schule ein besonders gutes Schulklima herrscht, eine gute Atmosphäre, ein freundliches – nicht selten geradezu freundschaftliches – Miteinander auch und gerade im Lehrer-Schüler-Verhältnis. Papst Johannes Paul II hat einmal unübertrefflich formuliert, was Erziehung ist, nämlich „Beschenkung mit Menschlichkeit“. Und diese Menschlichkeit soll auch am Mallinckrodt-Gymnasium transportiert werden. – Es geht in unserer Schule also nicht nur um Bildung in den einzelnen Fächern und um das Erreichen von möglichst guten Noten (das natürlich auch). Vor allem geht es um Bildung des Menschen, dass er zu einem Wesen wird, das sich in sozialer Verantwortung mit all seinen Talenten und Fähigkeiten frei entfaltet, dass der Einzelne zu einem sympathischen „Mit“-Menschen wird, der unser Gemeinwesen unterstützt und trägt und die Welt menschlicher macht. Das nämlich ist die zentrale Aufgabe von uns Christen. Und das ist immer auch zentrales Anliegen unserer Schulgründerin gewesen. Und der Leiter einer Schule, die den Namen der seligen Pauline von Mallinckrodt trägt, muss sich nach Kräften bemühen, dass in diesem Sinne in ihr gute Bildung und gute Erziehung stattfinden.“

Welche organisatorischen Probleme sehen Sie, wenn im nächsten Schuljahr zwei Jahrgangsstufen zusammen zum Abitur geführt werden?
Christoph Weishaupt: „Wir sind gerade dabei, das Szenarium genauer zu betrachten. Das Bild, das sich dabei bietet, ist noch undeutlich. Der Teufel steckt ja bekanntlich im Detail. Mir scheint aber grundsätzlich die Aufgabe, zwei Jahrgangsstufen gleichzeitig zum Abitur zu führen, eine organisatorisch nicht unlösbare Herausforderung zu sein. Ich begrüße aber in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Entscheidung der Landesregierung, die grundlegende Novellierung der gymnasialen Oberstufenverordnung (insbesondere die Einführung eines Systems von zwei- und vierstündigen Kursen statt des bisherigen Systems der Grund- und Leistungskurse) auszusetzen. Dies bedeutet nämlich wirklich eine Erleichterung in der Organisation des Doppeljahrgangs.“

Unsere Schule verändert sich allmählich zu einer Ganztagsschule. Werden wir noch Zeit für unsere Hobbys haben?
Christoph Weishaupt: „Ich denke schon, denn man ist als Schüler ja auch in Zukunft nicht jeden Tag in der Woche von morgens bis zum späten Nachmittag in der Schule. Richtig ist aber auch, dass man die gegebene Zeit immer nur einmal verwenden kann. Wenn man also in der Schule ist, kann man nicht gleichzeitig (zeitgleich) im Privaten seinem Hobby nachgehen. Zeit ist eben ein „knappes Gut“, wie die Ökonomen sagen. Umso wichtiger ist es, dass die Schule ein attraktives Angebot bereithält. Insgesamt kann man aber wohl sagen: Keine Panik! Es bleibt auch noch Zeit für private Hobbys.“

Teilen Sie die Befürchtungen vieler Eltern und Schüler, die in der Verkürzung der Schulzeit eine Überforderung sehen?
Christoph Weishaupt: „Ich will meine persönliche Meinung nicht verbergen. Ich war nie ein Anhänger der Verkürzung der gymnasialen Schulzeit von neun auf acht Jahre – und dies aus vielerlei Gründen, deren Entfaltung den Rahmen dieses Interviews sprengen würde. Ich hätte es gut gefunden, die anderen EU-Länder hätten das deutsche Modell der 13-jährigen Schulausbildung bis zum Abitur flächendeckend übernommen. Es ist aber anders gekommen und jetzt macht es auch keinen Sinn mehr, fortdauernd darüber weh zu klagen. Geboten ist aus meiner Sicht jedoch, dass die Curricula noch mehr inhaltlich entrümpelt werden als bisher geschehen. Man kann nicht die Schulausbildung um ein ganzes Schuljahr kürzen, ohne adäquat auch Gegenstände und Inhalte aus den Lehrplänen zu streichen. Die Lernprogression kann eben nicht ins Unermessliche gesteigert werden. Der Schüler muss auch Zeit zum Wiederholen und zum Üben haben, damit sich der Stoff wirklich setzt und die Lerninhalte verinnerlicht werden.“

Sind unsere Schüler gut vorbereitet auf das spätere Berufsleben?
Christoph Weishaupt: „Da bin ich mir ganz sicher! Ich habe in den 18 Jahren meiner Lehrertätigkeit am Mallinckrodt-Gymnasium so viele positive Rückmeldungen von Altschülern bekommen, dass ich dies mit großer Sicherheit behaupten kann. Zweiflern kann ich gerne ein paar Ansprechpartner nennen. Das schließt natürlich nicht aus, dass sich der einzelne Schüler nicht nach Kräften am Mallinckrodt-Gymnasium anzustrengen braucht, und auch nicht, dass es am Mallinckrodt-Gymnasium hinsichtlich einer guten Vorbereitung auf das spätere Berufsleben nichts zu verbessern gäbe.“

Welche Rolle werden Ihrer Meinung nach die Neuen Medien im Schulalltag spielen? Bekommt jeder Schüler einen eigenen Laptop?
Christoph Weishaupt: „In Zukunft werden die Neuen Medien mit Sicherheit eine noch größere Rolle als bisher in unserem Leben spielen. Wir sollten dieser Entwicklung offen gegenübertreten und die damit einhergehenden Chancen sehen und nutzen. In seiner 158-jährigen Geschichte hat es das Mallinckrodt-Gymnasium vermocht, sich auf so manche Neuerungen einzustellen. So werden wir auch in Zukunft auf der Höhe der technologischen Entwicklung bleiben und unseren Schülern eine solide Ausbildung mit neuen Technologien ermöglichen. Auch dies trägt dazu bei, den besonderen Auftrag unserer Schule erfüllen zu können.“

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