„Seid jederzeit gastfreundlich – Ein Leitbild für heutige Gemeindepastoral“ – So lautet der Titel der Doktorarbeit von Rolf Gärtner, die in der letzten Woche als Buch erschienen ist. Darin zeigt der Lehrer des Mallinckrodt-Gymnasiums, wie eine Kirche sein kann, die Menschen gastfreundlich begegnet. Mit Hilfe der Theologie und anhand von Praxisbeispielen, u.a. dem Dortmunder Gasthaus, wird ein Leitbild entwickelt, das das Wesentliche von Gemeinden heute über die Beschäftigung mit ihren Mitgliedern hinaus in der Begegnung mit Anderen und Fremden sieht. Das wird nicht ohne kirchliche Veränderungen gehen. Eine gastfreundliche Kirche müsste sich erst einmal in die Rolle des Gastes begeben, von anderen lernen und beschenkt werden, um eine Gastgeberin zu sein, die anderen etwas zu geben hat. Und müsste sie diese Rollen nicht immer wieder tauschen – wie die Jünger von Emmaus?
Gastfreundschaft – auch ein Leitbild für christliche Schulen? Sicher, meint Gärtner, wird eine gastliche Schule menschlicher, aber sie übt auch mehr Kritik an kirchlichen und staatlichen Vorgaben. Denn Gastfreundschaft ist per se nicht mit bestimmten Bedingungen, Leistungen und Bewertungen vereinbar, sondern zweckfreies Geschenk und stets über sich hinaus auf den (absolut) Anderen ausgerichtet, der letztlich gar nicht „erfasst“ werden kann.
Wer dazu Näheres erfahren will, wie Gastfreundschaft als christlicher Lebensstil Menschen verändert, kann den Autor ja mal selbst fragen…