Angeschlossen an das Projekt der Musical-AG, die in den Herbstferien im Rahmen des Entwicklungsprojektes „Shangilia“ Mozarts „Zauberflöte“ in den Slums von Nairobi aufgeführt hatte (mehr Informationen »), wurde am Mittwoch (20.11.2013) im Mallinckrodt-Gymnasium eine Podiumsdiskussion zum Thema „Hilft helfen? Ist die Entwicklungszusammenarbeit noch zu retten?“ veranstaltet.
Bereits mit Eintritt in das Forum wurde man auf den Abend eingestimmt: Afrikanische Musik ließ bereits vermuten, wie temperamentvoll die Afrikaner sind, was sich später auch noch in der Diskussion zeigen sollte. Zudem baute „Shangilia“ einen Verkaufs- und Informationsstand auf, welcher um einen weiteren Stand der Organisation „Labdoo“ ergänzt wurde, die für die Spende alter Laptops warb.
Kontroverse und kurzweilige Diskussion
Nach einer kurzen Einleitung des stellvertretenden Schulleiters Dr. Giese eröffnete Anne Gesthuysen, Moderatorin des ARD-Morgenmagazins, die Diskussion. Als dessen „bessere Hälfte“, so ihre Worte, vertrat sie ihren Mann Frank Plasberg, Schirmherr des Projekts „Shangilia“, der aus persönlichen Gründen abgesagt hatte. Gut 130 Leute konnten dann eine kontroverse, temperamentvolle, internationale und durchaus amüsante Diskussion verfolgen, die jedoch zu keiner Zeit den Ernst des Themas vergessen ließ. Neben den Hauptpersonen Jörg Heinrich (Welthungerhilfe), Veye Tatah (Africa positiv), Anja Faber (Vorsitzende von Shangilia Deutschland) und Ruth aus Uganda berichteten auch zwei Altschüler von ihren Erfahrungen, die sie auf der Musical-AG-Fahrt gesammelt hatten.
„Bevormundung“ der EU beenden?
Im Zentrum der Diskussion standen die verschiedenen Arten von Entwicklungshilfe und die verschiedenen Probleme, die die Zusammenarbeit erschweren. Vor allem aber wurde das jetzige System stark kritisiert, verbunden mit der vehementen Forderung der beiden afrikanischen Teilnehmer, die Entwicklungshilfe auf die Nothilfe zu beschränken und somit die „Bevormundung durch die EU“ und die „Passivität der faulen afrikanischen Regierungen“ aufzulösen. Alles in allem war der offene Meinungsaustausch der Experten eine Anregung für alle, sich ein eigenes Bild zu dem Thema zu machen.