Die Auswirkungen des Klimawandels auf Fischerfamilien an den Küsten der Philippinen haben im Mittelpunkt des Besuchs von Frau Miraflor Austria gestanden. Am Donnerstag (26.02.2015) kam sie im Rahmen der Misereor-Fastenaktion in das Mallinckrodt-Gymnasium und berichtete in einem Geschichtskurs der Q1 und in der Klasse 8a anschaulich von ihrer Arbeit. Die folgenden Diskussionen ermöglichten es den Schülerinnen und Schülern, aus erster Hand Informationen über das Leben auf den Philippinen und die Veränderungen durch den Klimawandel zu erhalten und einen Bezug zu ihrer eigenen Lebensweise herzustellen.
Referentin mit Praxiserfahrung
Miraflor Marquez Austria wurde 1973 auf den Philippinen geboren. Nach einem Studium der Agrartechnik begann sie 1996 ihre Tätigkeit als Sozialarbeiterin für verschiedene Nichtregierungsorganisationen, hauptsächlich als Beauftragte für Gemeinwesenentwicklung. 2010 übernahm sie die Projektleitung bei der Mindanao Land Foundation (MinLand), einer Organisation, die sich um die Einbindung armer Bevölkerungsgruppen in kommunale Entscheidungsprozesse kümmert. Seit 2012 ist sie dort Leiterin des Entwicklungsdienstes.
Misereor unterstützt Austrias Projekt
Misereor fördert das von Miraflor Austria geleitete Projekt: MinLand unterstützt in Davao City auf der Insel Mindanao verschiedene Gruppen städtischer Armer bei der Absicherung ihrer Wohn- und Bleiberechte. Fast die Hälfte der Bevölkerung lebt in provisorischen Siedlungen, oft in direkter Nähe zu Flussufern, Flussmündungen ins Meer oder auf Schwemmland. Bisher existiert kein Konzept, um mit den dort häufig auftretenden Naturkatastrophen wie Taifunen wirksam umzugehen. Durch das Projekt von MinLand wird die Bevölkerung in ausgewählten Armensiedlungen aktiv eingebunden. Die Menschen sollen befähigt werden, gezielt auf die Folgen der Urbanisierung und des Klimawandels einzugehen.
Die Menschen seien sehr wohl in der Lage, sich den Herausforderungen der Armut und der komplexen sozialen, politischen und umweltbezogenen Problemen zu stellen, wenn sie lernen würden, ihre Situation zu analysieren und selbstbestimmt auf ein besseres Leben hinzuarbeiten, gibt Miraflor Austria einen Einblick in ihre Arbeit: „Es erfüllt mich, zu sehen, wie die Menschen sich gemeinschaftlich in Projekte einbringen. Das motiviert auch mich, mit jedem neuen Projekt in Austausch mit den Beteiligten neue Erkenntnisse zu gewinnen.“
