Die drei Deutsch-Leistungskurse der Qualifikationsphase 1 haben am Mittwochabend (23.01.2014) gemeinsam die Inszenierung des bürgerlichen Trauerspiels „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller im Stadttheater Dortmund besucht, das Gegenstand des Unterrichts gewesen war. Nach der gut zweistündigen Aufführung waren sich alle einig, einen unterhaltsamen und lehrreichen Abend verbracht zu haben.
Worum geht es in „Kabale und Liebe“?
Es ist die Geschichte einer Liebe, die von Beginn an alle Konventionen unterläuft. Die Protagonisten sind jung: Luise Millerin und Ferdinand von Walter, die bürgerliche Geigerstochter und der adlige Präsidentensohn. Den hat der eigene Vater allerdings längst aus politischem Kalkül der Mätresse des Herzogs zum Ehemann versprochen – sehr zu ihrer Freude, denn Lady Milford hatte schon länger ein liebendes Auge auf Ferdinand geworfen. Wie übrigens auch Präsidenten-Sekretär Wurm auf die entzückende Luise… Als Ferdinand und Luise auf ihrer Liebe bestehen, packt Luises Vater die Angst. Und zu Recht: Ferdinands Vater, der Präsident, lässt die Eltern von Luise in den Kerker werfen und eröffnet mit Wurm ein großes Feuer der Kabalen – der Intrigen. Zu unverschämt, die Gehorsamsverweigerung des Sohnes, zu unglaublich, eine unstandesgemäße Heirat, und völlig undenkbar, die eigene politische Karriere gefährdet zu wissen! Wird es einen Sieger geben? Die Kabale oder die Liebe?
Beruttis erste Regiearbeit in Dortmund
Wenn Freiheitsdrang und große Gefühle auf gesellschaftliche Normen prallen, die um jeden Preis verteidigt werden: Friedrich Schiller war vierundzwanzig Jahre alt, als er 1782/83 mit „Kabale und Liebe“ ein Stück voll beißender Gesellschaftskritik schrieb, in dem er die Willkür politischer Eliten kommentierte. Regisseur Jean-Claude Berutti inszeniert seit über 20 Jahren Schauspiel und Oper, u. a. in Brüssel, Frankfurt, Leipzig, Braunschweig, Lyon, an der Opéra National de Bordeaux, in Straßburg und Tel Aviv sowie an der Pariser Comédie Française und am Théâtre La Comédie in Saint-Étienne, dem er auch als Intendant vorstand. „Kabale und Liebe“ ist seine erste Regiearbeit in Dortmund. (Quelle: Theater Dortmund)