Wenige Tage vor dem Internationalen Gedenktag für die Opfer des Holocaust haben der Grundkurs Geschichte sowie der Leistungskurs Deutsch der Q2 von Herrn Vorspohl am Samstag (18.01.2020) am Gedenkkonzert für Richard und Gottfried Fuchs im Deutschen Fußballmuseum teilgenommen.
Zwei bis heute vergessene Leistungsträger der Gesellschaft
Zum Hintergrund: Richard Fuchs gehörte als Komponist und sein Bruder Gottfried als Fußball-Nationalspieler, dem 1912 in einem Spiel gegen Russland der Rekord von zehn Toren in einem Spiel gelang, zu den führenden Künstlerpersönlichkeiten des Landes, bis ihre Karriere in Deutschland ein jähes Ende fand. In der NS-Zeit wurden sie als Juden verfolgt, vertrieben und waren bis heute in ihrer Heimat weitgehend vergessen.
Das Gedenkkonzert mit dem Titel „Rückspiel“ wollte das Brüderpaar am Samstag wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen. Begleitet vom Kammerorchester des Orchesterzentrum|NRW und dem israelischen Klarinetten-Duo Daniel und Alexander Gurfinkel sang Juliane Bogner an diesem Abend in einer Uraufführung drei orchestrierter Lieder von Richard Fuchs. Zu Beginn des Konzertes betonte Prof. Norbert Lammert, ehemaliger Präsident des Deutschen Bundestages und Schirmherr der Veranstaltung, in seinem einleitenden Grußwort die wichtige Aufgabe der Erinnerungsarbeit und die Rolle jedes Einzelnen für den Erhalt der Demokratie.
Besonders emotional war die Einspielung der Videobotschaft der 91-jährigen Tochter von Richard Fuchs, Soni Mulheron, die aus Altersgründen nicht zum Konzert aus Neuseeland angereist war.
Vor dem Konzert hatten die Schülerinnen und Schüler an einem ausführlichen Einführungsgespräch mit Hintergründen zum Leben der Brüder Fuchs teilgenommen. Dabei sprachen unter anderem Manuel Neukirchner, Direktor des Deutschen Fußballmuseums, Prof. Alexander Hülshoff, Künstlerischer Leiter des Orchesterzentrum|NRW, sowie Nachfahren aus den Familien von Richard und Gottfried Fuchs.
Verlängerung des Konzerts bei Gespräch mit Nachfahren
Seine Verlängerung fand das Gedenkkonzert am Montagmorgen (20.01.2020). Die Schülerinnen und Schüler der beiden Kurse der Q2 trafen sich zu einem Gespräch mit den Nachfahren der Brüder Fuchs, die eigens für das Konzert aus Neuseeland, Kanada und Großbritannien angereist waren, im Deutschen Fußballmuseum. Themen waren die persönliche Geschichte der Fuchs-Brüder, aber auch aktuelle Fragen nach Identität, Religion und Erinnerungskultur. Zur Vertiefung wurden die beiden Kurse danach in einer exklusiven Führung zu ausgewählten Exponaten im Fußballmuseum geführt, die sich an eng die derzeitigen Unterrichtsthemen Nationalsozialismus sowie Exilliteratur anschlossen.