100 Jahre nach der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ haben sich 34 Schülerinnen und Schüler der Q1 im Rahmen des Belgien-Austauschs von Montag bis Mittwoch (14.-16.05.2018) auf die Spuren des Ersten Weltkriegs in Westflandern begeben. Der Austausch mit den belgischen Partnerschulen Sint-Jozefsinstituut und Instituut Sint-Vincentius, die der Schulengruppe Sint-Rembert in Torhout angehören, findet alle zwei Jahre statt.
Zunächst ging es zum Soldatenfriedhof Langemark, auf dem rund 44.000 deutsche Soldaten begraben sind, die während der Flandernschlacht ihr Leben ließen. Insbesondere die spätere Verklärung der verlustreichen Schlacht in der Weimarer Republik und durch die Nationalsozialisten („Mythos von Langemarck“) wurde in den Blickpunkt gerückt. Eine völlig andere Perspektive auf den Ersten Weltkrieg und den Umgang mit der Geschichte eröffnete sich beim Besuch des britischen Friedhofs Tyne Cot.
Intensiver Tag zum Ersten Weltkrieg
Tief beeindruckt zeigten sich die Schülerinnen und Schüler auch von dem Besuch des Museums „In Flanders Fields“ in Ypern, das die Schrecken des Ersten Weltkriegs unter anderem mit audiovisuellen Projektionen eindringlich vor Augen führt. Zuvor hatte die Gruppe aus Dortmund die Installation „CWRM“ (Coming World Remember Me) besucht, ein Projekt, bei dem 600.000 Kunstwerke aus Ton entstanden waren, die an die Toten in Flandern erinnern und eine Brücke von der Gegenwart in die Zukunft schlagen. An dem Projekt hatte auch die Austauschgruppe vor zwei Jahren teilgenommen. Den Abschluss dieses intensiven Tages bildete die Teilnahme an der Zeremonie „The Last Post“ in Ypern.
Neben den neu gewonnenen Perspektiven auf den Ersten Weltkrieg und den vielfältigen authentischen Einblicken, die sich curricular genau in die Arbeit der Geschichts-Kurse der Q1 einfügen, werden besonders der herzliche Empfang, die große Gastfreundschaft, das gute Essen und die schönen Städte sowie die perfekte Organisation und Betreuung durch die belgischen Freunde in Erinnerung bleiben.
Ein großer Dank gilt auch dem Verein der Freunde und Förderer des Mallinckrodt-Gymnasiums, der den Austausch großzügig unterstützt hat. Der Austausch hat wieder gezeigt, wie wichtig es ist, die gemeinsame europäische Geschichte nicht zu vergessen und weiter an einer friedlichen Zukunft in Europa zu arbeiten.